Der Grottensaal im Potsdamer Neuen Palais und die Neptungrotte im Park Sanssouci gehören zu den
bekanntesten Beispielen einer eher seltenen und ungewöhnlichen künstlerischen Technik des 18.
Jahrhunderts bei der die Wand- und Deckenverzierungen aus Glas Muscheln Mineralien und
vielen anderen kostbaren Materialien bestehen. Wir können solche grottierten Wandoberflächen im
Bestand der preußischen Schlösser und Gärten auch im unteren Turmkabinett und im Muschelsaal
des Rheinsberger Schlosses sowie in der Egeria-Grotte des Rheinsberger Parks in den
Scherbenkabinetten des Neuen Palais an den Terrassenmauern vor der Bildergalerie oder in den
Grotten des Neuen und des Nordischen Gartens bewundern.Welch erstaunliche Formen- und
Materialvielfalt in dieser Dekorationsform möglich ist wurde auf einer internen Fachtagung der
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten deutlich. Die dort vorgestellten zu verschiedenen
Zeiten entstandenen Beispiele reichen zeitlich von den erst jüngst im Sockelgeschoss des
Neuruppiner Apollotempels entdeckten Dekorationsresten aus der Frühzeit des friderizianischen
Rokokos bis hin zu den aufwendigen wilhelminischen Gestaltungen im Grottensaal des Neuen
Palais.Im vorliegenden Band werden nicht nur die neuesten Erkenntnisse der kunsthistorischen
und restauratorischen Forschung zum Bestand und zur Werktechnologie sondern auch die
bisherigen Erfahrungen bei der Konservierung und Restaurierung dieser empfindlichen
Wandgestaltungen einem größeren Kreis von Fachleuten und interessierten Besuchern vorgestellt.