Kinder wachsen heute in einer Mediengesellschaft auf. Die damit verbundenen Änderungen werden
in Kindergarten und Grundschule bislang kaum beachtet. Dort überwiegt eine veran-schaulichende
und illustrierende Verwendung von Bildern nicht deren interpretierende oder diskursive
Funktion. Damit wird der Bildungsanspruch der auch über Bilder ausgelegt werden kann
verfehlt.Im Buch wird die These vertreten dass spätestens im Grundschulalter neben der
schrift-sprachlichen Alphabetisierung auch eine ästhetische Alphabetisierung beginnen muss. Es
geht darum eine Art Bildliteralität zu entfalten. Die Sprachen des Textes und des Bildes
können in gleichberechtigter Weise einander ergänzen und auch einander gegenübertreten. Dies
ist als fächerübergreifende Aufgabe zu verstehen. Auch im Kindergarten können präliterale
Fähigkeiten im Umgang mit geeignetem Bildmaterial geübt werden.Der vorliegende Band skizziert
die konzeptionellen Grundlagen einer ästhetischen Alphabe-tisierung die mit Bezug auf
zahlreiche theoretische Diskurse begründet wird. Dabei werden Dimensionen der Bildliteralität
unterschieden die den Rahmen bilden für curriculare Überlegungen und Bildbeispiele entlang
derer die Kompetenzen der Interpretation und Konstruktion von Bildern formuliert und didaktisch
konkretisiert werden können. Auch werden Beispiele vorgestellt in denen exemplarisch erkundet
wird wie Kinder den Prozess der ästhetischen Alphabetisierung aufnehmen und mitgestalten. Sie
dienen der Entfaltung einer didaktischen Phantasie die notwendig ist um die grundlegende Idee
des hier vorgestellten Konzepts zu erschließen und die Arbeit mit Bildern zu einem didaktisch
attraktiven Feld der Bildungsarbeit mit Kindern zu machen.Die Autorinnen und Autoren wollen mit
diesem Band einen Beitrag für die Theorie und Praxis ästhetischer Bildung leisten die
interdisziplinär vernetzt und schultheoretisch abgestützt ist und die heute in Kindergarten und
Grundschule verstärkte Beachtung finden muss.