Nie zuvor stand das künstlerische Bild in seiner Bedeutung so sehr infrage wie unter den
Bedingungen der Gegenwart. Die massenhafte Produktion und Verbreitung digitaler Bilder bedingt
eine strukturelle Unverfügbarkeit von Originalen und etabliert das Primat der Kopie. Obwohl der
internationale Kunstmarkt nach wie vor Höchstpreise für einzelne Kunstwerke erzielt scheint
das künstlerische Bild langsam im Meer der visuellen Äußerungen unterzugehen. Büßt die Kunst
damit auch ihre seismografischen Qualitäten und kritischen Potenziale ein oder kann sie ihre
Rolle als Instanz gesellschaftlicher Reflektion erhalten? Die Autorin untersucht das
künstlerische Bild der Gegenwart in seinen Wirkungszusammenhängen als Denkmodell und Akteur.
Sie zeigt auf wie fundamental das was Kunsttheorie und Kunstpädagogik bisher als Einzelbild
beschrieben haben Veränderungen unterworfen ist. Dagegen setzt sie ein Verständnis von
Bildergruppen und Bildkomplexen in denen das Einzelbild heute eingebettet ist und arbeitet
das Potenzial dieser produktiven Überlagerungsverhältnisse als bodies of images heraus. Das
Buch ist gleichzeitig ein leidenschaftliches Plädoyer für eine zukünftige Kunstpädagogik die
auf die veränderten Anforderungen mit neuen Werkzeugen Strategien und Haltungen reagiert. Es
bietet Impulse für kritisches kunstpädagogisches Handeln und fordert eine Aktualisierung im
Umgang mit dem Bild.Konstanze Schütze geb. 1981 ist Juniorprofessorin für Kunst Medien
Bildung am Institut für Kunst und Kunsttheorie Universität zu Köln. Sie arbeitet und forscht
in der Kunstvermittlung und bildwissenschaftlichen Medientheorie. Kontakt:
k.schuetze@uni-koeln.de