Probleme verursacht durch den motorisierten Individualverkehr (MIV) sind vielfältig und
komplex: Staus Verkehrsunfälle Zersiedelungseffekte Belastungen der Luft des Bodens und des
Wassers um nur einige zu nennen. Politik und Planung müssen bestrebt sein diese Auswirkungen
durch zielgerichtete Maßnahmen einzudämmen. Eine Möglichkeit stellt die Einführung einer
City-Maut dar. In der Vergangenheit vorrangig zur Finanzierung von Infrastruktur erhoben rückt
gegenwärtig die Lenkungswirkung dieses Instrumentes in den Mittelpunkt des Interesses. Singapur
London oder Stockholm sind erfolgreiche Beispiele. Doch sind derartige Systeme einfach
übertragbar? Verbände Interessengemeinschaften Politik und Bürger sind in ihrer Meinung
gespalten und führen eine hitzige Debatte um die Einführung von City-Maut-Systemen in
Deutschland. Dies zeigt deutlich die Notwendigkeit die Wirksamkeit und Effizienz solcher
verkehrspolitischer Maßnahmen näher zu untersuchen. Auswirkungen von Verkehrsmaßnahmen müssen
prognostizierbar sein. Ein geeignetes Mittel hierfür sind Verkehrsnachfragemodelle. Auf Basis
von Raum- und Strukturdaten statistischen Bevölkerungsdaten und Zeitverwendungsstudien kann
das Verkehrsverhalten von Personen mikroskopisch abgebildet und Aktivitätenmuster abgeleitet
werden. Straßenbenutzungsgebühren beeinflussen die Wahl von Verkehrsmitteln oder
Aktivitätenorten der Personen weswegen Modelle zur Simulation der Verkehrsnachfrage
entsprechend angepasst werden müssen und Parameter benötigen mit deren Hilfe das veränderte
Verkehrsverhalten der modellierten Personen möglichst genau nachgebildet werden kann. Die
modellbestimmenden Parameter werden unter Verwendung zahlreicher soziodemographischer und
sozioökonomischer und Variablen ermittelt und geben die Wirkmächtigkeit einer Maßnahme in
Abhängigkeit des jeweiligen Variablenkontext wieder. Sie bestimmen in großem Maße das Ergebnis
und somit die Qualität der Modellaussagen.