Dem Beispiel von Boccaccios De mulieribus claris folgend lenkt dieser Band den Blick auf
verschiedene Frauengestalten von der Antike bis in die jüngste Gegenwart und versammelt dazu
zehn Beiträge aus den Bereichen der Klassischen Mittellateinischen und Neulateinischen
Philologie der Germanistik und der Wissenschaftsgeschichte. Die Aufsätze befassen sich zum
einen mit den Aufgaben und Funktionen aber auch dem Ort und der Darstellung weiblicher Figuren
in unterschiedlichen literarischen Kontexten und beleuchten besonders die Rezeption antiker
Frauengestalten in der lateinischen und deutschsprachigen Literatur verschiedener Jahrhunderte
sowie im Film. Zum anderen fokussieren sie den Typus gelehrter Frauen anhand der Beispiele von
Roswitha von Gandersheim und von Forscherinnen in den Altertumswissenschaften im 20.
Jahrhundert. Als Ensemble zeigen die Beiträge wie geschlechtsspezifische Darstellungsweisen
der Literatur der griechisch-römischen Antike angesichts ihres Modellcharakters in der
lateinischen Literatur des Mittelalters sowie der Frühen Neuzeit und allgemein im Rahmen der
Rezeption in vielfältiger Weise weiterwirken und heben die Bedeutung der Gender Studies in den
Altertumswissenschaften für andere Disziplinen hervor.