Das Radio als entscheidende Kommunikationsform des 20. Jahrhunderts durchläuft gegenwärtig
Prozesse fundamentaler Reorganisation unter dem Schlagwort »Digitalisierung«. Unter dem älteren
Begriff der Radiophonie betrachtet setzen diese Prozesse konzeptuelle Möglichkeiten frei die
weit u¿ber eine Ökonomisierung von Produktions- und Sendeformen hinausgehen. Radiophonie als
Kulturtechnik integriert die Unterscheidung von musikalischem Klanggeschehen und von Effekten
und Sounds zu einem neuen Konzept von Klangkunst. Diesen Themen widmen sich die Ausstellung
Radiophonic Spaces und die Tagung Radiophonic Cultures - Sonic Environments and Archives in
Hybrid Media Systems ebenso wie die begleitende Publikation in drei Bänden: Bd. 1 Radiophonic
Cultures (Texte) gibt den aktuellen Stand der Diskussion um Radiophonie deren Geschichte und
mögliche Zukunft entlang der auf der Tagung fokussierten Fragestellungen wieder. Bd. 2
Radiophonic Materials (Dokumente) versammelt entscheidende Texte aus der Geschichte der
Radiophonie die insbesondere im deutschen Sprachraum noch kaum rezipiert worden sind. Bd. 3
Radiophonic Spaces (Ausstellungskatalog) lädt ein dem kreativen Zusammenspiels von Kunst und
Wissenschaft zu folgen und Einblicke in heutige Sammlungen sowie sonst nur schwer zugängliche
Radiokunstarchive zu bekommen.