Wakamatsu J tar gilt als Prophet der atomaren Havarie von Fukushima. Seit Mitte der 1990er
Jahre macht sich der Lyriker und Essayist geprägt von den Eindrücken einer Reise nach
Tschernobyl Gedanken über die möglichen Folgen der Kernenergienutzung in seinem Land. Das
Eintreten seiner literarischen Vorahnungen brachte dem über achtzigjährigen Wakamatsu nach 2011
eine - von ihm sicher so nicht gewünschte - große Bekanntheit und den späten Erfolg seines
Werks. Die Auseinandersetzung mit seinen Texten bedeutet deshalb einen überfälligen
japanologisch-literaturwissenschaftlichen Gang in die jüngere Zeitgeschichte des Atomaren in
Japan.