Diese drei Essays verfolgen Fragestellungen einer Schriftgeschichte im Spannungsfeld von zum
einen Klangnotation und zum anderen Dimensionen der Bildlichkeit. Schriftgeschichtlich ist der
Beginn der Alef-Bet-Schrift um 1900 v. Chr. ein faszinierendes Studienobjekt weil hier etwas
ganz Neues von einer buchstäblich weltgeschichtlichen Bedeutung begann. Sie ähnelt
konzeptionell noch der Hieroglyphenschrift und war doch schon buchstäblich phonozentrisch
angelegt. Erst in allmählich wachsender Gebrauchsroutine und vor allem auch einen Wechsel der
sozio-kulturellen Bezugsräume (Nomaden in der Mittelbronzezeit versus Stadtstaaten der
Spätbronzezeit) schälte sich dann das in seiner konzeptionellen Einfachheit bis heute so
erfolgreiche und dabei dezidiert phonographische Werkzeug Alphabetschrift immer stärker heraus.
Hier liegen die Wurzeln unserer modernen alphabetbasierten Schriften.