Das Kommando Bienenstock kann ohne Zweifel als eines der letzten Kommandounternehmen der
deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg bezeichnet werden. Doch schon vorher wurde durch die
verzweifelten Aktionen des Kommando Elbe - in der Literatur auch als Rammkommando Elbe
bezeichnet - versucht die materielle Unterlegenheit der deutschen Luftwaffe in der
Schlussphase des Zweiten Weltkriegs dadurch auszugleichen indem die alliierten Bomber durch
Rammen in der Luft zum Absturz gebracht werden sollten. Auch wenn die Überlebenschance der
deutschen Flugzeugführer nur gering war wurde damals bewusst nicht von einem
Selbstopfer-Einsatz gesprochen.Von den rund 2.000 Freiwilligen die sich für solche Einsätze
gemeldet hatten wurden 300 für die Einsätze ausgewählt.Ein erheblicher Teil der
nichteingesetzten Freiwilligen fand danach für das Kommando Bienenstock eine Einsatzverwendung.
Auch diese Aktion wurde durch den Luftwaffen-Offizier Oberst Hajo Herrmann initiiert. Aufgabe
der überwiegend jungen Flugzeugführer sollte sein mit leichten Flugzeugen überwiegend Bücker
Bü 181 an deren Flügel Panzerfäuste befestigt waren gegnerische Panzerkolonnen
anzugreifen.Doch auch andere Aktionen waren geplant. So sollten z.B. auf der italienischen
Halbinsel alliierte Flugplätze angegriffen werden wobei der Treibstoff der Maschinen nur für
den Hinflug gereicht hätte. Weiterhin wurden u. a. Sabotageeinsätze bis nach Ungarn
durchgeführt.Dank des Archivs des zwischenzeitlich verstorbenen Dr. Fritz Marktscheffel der
schon frühzeitig Dokumente über dieses vergessene Kapitel des Zweiten Weltkriegs archiviert
hatte gelang es dem Autor dieser Publikation dieses Kapitel kurzweilig aber auf sicherer
Dokumentenlage dem Leser zu vermitteln.