Eine Mutter die mit verführerischer Sogwirkung schwarzsieht. Ein Vater der mit Nebelkerzen
wirft wenn er von sich erzählen soll. Und ein vermeintliches Unglückshaus das es endlich zu
verlassen gilt. Miriam Böttgers aberwitziger tragikomischer und abgründiger Roman für alle
die sich auch mit ihrer Familie herumschlagen. »Eigentlich ist jede Familie eine Sekte für
sich mit irgendeiner speziellen Idee oder Wahnvorstellung um die alles kreist« grübelt die
Ich-Erzählerin in Miriam Böttgers Roman. »Oft sind dies naheliegende Dinge wie Genialität der
Kinder Akademikertum Geld Fitness gesellschaftlicher Status.« Manchmal allerdings auch
Abwegiges. Die fixe Idee ihrer Familie besteht in der Überzeugung im Leben immer nur Pech zu
haben in der Annahme einer familiären Unglücksprädisposition. Und die physische Manifestation
dieser Idee ist das HAUS der Familie das auf andere hell und unschuldig wirken mag das seine
Bewohner jedoch darin sind sie sich einig jahrzehntelang am Leben gehindert hat. Als die
Eltern beschließen das HAUS endlich aufzugeben und in eine kleinere Wohnung zu ziehen müsste
dies eigentlich eine Erleichterung sein. Doch kaum verkauft erscheint der Unglücksmagnet in
völlig neuem Licht. Während der Tag des Umzugs näher rückt werden die Lageberichte des Vaters
die die Tochter täglich telefonisch einholt immer bizarrer. Und sie begreift dass es hier um
etwas ganz anderes geht als um einen Umzug.