Wie kein Zweiter erzählt Georgi Demidow von der Ohnmacht des Einzelnen angesichts einer
willkürlichen Staatsmaschine - mit grandioser Beobachtungsschärfe tiefer Menschlichkeit und
Figuren die man nicht vergisst. Ein erschreckend gegenwärtiger Roman. 1937: Dem jungen
Staatsanwalt Kornew wird ein anonymer Brief zugestellt in dem ein mit Blut beschriebenes Stück
Pappe steckt. Darin bittet ein Gefangener um die Untersuchung seines Falls. Der Staatsanwalt
ist verwirrt - er beschließt kraft seines Amtes unangemeldet das Gefängnis aufzusuchen. Nach
erheblichen Widerständen bekommt er Zugang zu dem Häftling und begreift im Verlauf des
Gesprächs dass der NKWD eine Organisation ist die nicht nur Staatsfeinde vernichtet sondern
auch dessen Freunde selbst glühendste Anhänger der sowjetischen Idee. Unter anderem erfährt
er dass Kornews Brief einer von Hunderten war - Schreiben von Inhaftierten an ihre Familien
und an die Staatsanwaltschaft die das Gefängnis nie verließen und direkt in den Ofen
wanderten. Der erschütterte Kornew glaubt dass es sich bei den Aktivitäten des NKWD um eine
Verschwörung gegen die Sowjetmacht handelt und beschließt handstreichartig nach Moskau zu
fahren und den obersten Generalstaatsanwalt der UdSSR aufzusuchen. Damit setzt er ein mächtiges
Räderwerk in Gang ... Spannend grotesk und von verstörender Aktualität - ein Triumph der
Literatur. Am 19. Februar 2026 startet die Verfilmung von Zwei Staatsanwälte von Regisseur
Sergei Loznitsa in den Kinos. Der Film hat bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes
2025 Premiere gefeiert.