Rom - die Stadt der Widersprüche der marmornen Ruinen und des kometenhaften Wiederaufstiegs
zur Welthauptstadt. Tobias Roth entdeckt übersetzt und kommentiert die literarischen Schätze
der Zeit und entführt in eine Welt voll hoher Kunst und verrückter Kleriker
antikenbegeisterter Dichter und rauer Wirklichkeit. Rom ist zu Beginn der Renaissance ein
Trümmerhaufen. Als Petrarca vom Kapitol aus über Rom blickt ist von der Pracht der antiken
Welthauptstadt nicht mehr viel übrig. Statt über einer Million leben auf dem riesigen Areal nur
noch knapp 20.000 Menschen zwischen den steinernen Zeugen einstiger Größe weiden Ziegen und
Kühe. Doch mit dem Einzug machtbewusster Päpste geht es aufwärts. Geld fließt in die Stadt
Künstler folgen riesige Bauprojekte werden angeschoben Kunst und Poesie beginnen zu
florieren. Renaissance-Kenner Tobias Roth führt durch das staunenswerte Leben in Rom mit
all seinen Gegensätzen Höhen und Tiefen. Gelehrte wie Flavio Biondo geraten in der
Ruineneinöde in Verzückung Statuen wie der Laokoon werden ausgegraben und während im Vatikan
Mittagessen mit 130 Gerichten (für den Papst bitte nur ein Ei!) serviert werden verfasst
Pietro Aretino seine erste große Satire - das sarkastische Testament des päpstlichen
Hauselefanten Hanno. Mit Vittoria Colonna etabliert sich die erste gedruckte Lyrikerin der
Neuzeit und tauscht mit Michelangelo Gedichte aus. Und die mitteilsame Bevölkerung berichtet in
Tagebüchern und Memoiren von Aufschwung und Unsicherheit Pilgerströmen und
Verkehrskatastrophen und nicht zuletzt vom Blutbad des sacco di Roma der Plünderung der
Stadt durch deutsche und spanische Söldner 1527.