Das barocke Reiterstandbild repräsentierte die Macht des absolutistischen Herrschers basierend
auf einer Bildtradition die in die Antike zurückreicht. Nach der Französischen Revolution
hatte diese Bildformel ausgedient. Doch dann erlebten die Reiterporträts im bürgerlichen
Zeitalter eine Umdeutung. Wofür standen Reiterbilder von Männern und Frauen besonders in der
nachrevolutionären Zeit und in der restaurativen Phase der napoleonischen Herrschaft? Renate
Prochno-Schinkel geht den sich wandelnden Bedeutungen nach. Dabei spielt die Kulturgeschichte
der Pferde eine wichtige Rolle in diesen Ikonographien der Macht. Und so manches politische
Porträt ersetzt seit dem 20. Jahrhundert das Attribut des Pferdes durch das Auto. Untersucht
werden skulptierte und gemalte Darstellungen vor allem in Europa und den USA.