Lützow-Viertel oder Lützow-Kiez wird in Berlin das Areal zwischen dem Landwehrkanal im Norden
der Kurfürstenstraße im Süden dem Park am Gleisdreieck im Osten und dem Lützowplatz bzw. der
Carl-Heinrich-Ulrichs-Straße im Westen bezeichnet - mit eher unscharfen Grenzen. Ein Kiez ist
eine persönliche Definition dessen was man früher Heimat nannte mein Viertel mein Zuhause.
Das Autorenteam wohnt seit 2013 in Berlin und das Lützow-Viertel das es für sie seinerzeit
noch nicht gab war ihre erste Wahl wegen der Nähe zur neuen Mitte dem Park am Gleisdreieck
der Kunstszene. Aus einem ersten Leserbrief an die Kiezzeitung mitteNdran und einem Kommentar
zu einem dort veröffentlichten Leserbrief wurde ein Ausprobieren der historischen Recherche -
in Berlin geradezu ideal mit allen Archiven und Bibliotheken unmittelbar vor der Tür. Aus
Neugierde (Gab es an der Straße Am Karlsbad wirklich mal ein Bad?) wurde Passion. Aus schnell
geschriebenen historischen Vignetten (Warum heißt die Lützowstraße so und was hat das mit
Theodor Körner zu tun?) und semi-politischen Statements (Warum steht in der Pohlstraße
nirgendwo vermerkt wer Ottilie Pohl war?) wurden aufwändige Recherchetage im Berliner
Landesarchiv im Geheimen Staatsarchiv in der Staatsbibliothek oder den Archiven und Museen
von Schöneberg-Tempelhof und Charlottenburg. Nach und nach entfaltete sich die historische
Vielfalt dieses in der Zeit des Nationalsozialismus und den Kriegstagen arg gebeutelten
Quartiers zwischen den Traditionsvierteln Tiergarten im Norden Charlottenburg im Westen
Schöneberg im Süden und Kreuzberg im Osten. Wer heute durch die Straßen spaziert sieht an
allen Ecken Villen und Häuser die es nicht mehr gibt. Es wohnen Leute im Viertel die lange
tot sind und sie erzählen Geschichten die zwar schon mal erzählt wurden aber in jeder
Generation neu geschrieben werden müssen damit sie nicht in Vergessenheit geraten.