Dem Autor und seinen Mitarbeitern ist es gelungen dem »Tassilokloster« archäologisch auf die
Spur zu kommen. Die Entdeckungen werden den Leser erstaunen denn es sind Fundamente aus der
Zeit um 780 gefunden worden die Zeit in welchem das Kloster nach historischen Quellen
gegründet wurde.Zahlreiche interessante Funde und schöne Dekorationselemente des Klosters
zeugen von seiner Originalität. In den harmonisch gestalteten Ranken und Lebensbäumen als
Sinnbilder des christlichen Lebens finden sich Ähnlichkeiten mit Elementen aus Klöstern in
Graubünden Nicaea - heute Iznik in der Türkei - oder auch in Ravenna.So erscheint die Kirche
in einem neueren Kontext nämlich als ein Teil von christlichem Kulturgut das in vielen
Ländern quasi international dieselbe Bildersprache verwendete.Hermann Dannheimer ehemaliger
Direktor der Archäologischen Staatssammlung München führte in den achtziger Jahren die
Grabungen seines Kollegen Milojcics von zur Frühgeschichte des Klosters Frauenwörth fort. Die
beiden Archäologen untersuchten einen Teil des Untergrunds der Kirche des heutigen Friedhofs
nördlich der Kirche die bis dahin als romanisch eingeschätzte Torhalle und den Kreuzgarten
südlich der Kirche.Es galt die Haustradition nach welcher der baierische Agilolfinger-Herzog
Tassilo III. im 8. Jahrhundert am Chiemsee ein Kloster gestiftet habe das am 1. September 782
geweiht wurde durch Befund zu erhärten.Die Ergebnisse der mehrjährigen Grabungen ermöglichen
eine zuverlässige Datierung der ersten nur noch im Fundament nachweisbaren Konventsgebäude und
des untersten von mehreren Fußböden der Michaelskapelle in der Torhalle in die Zeit um 780.Auf
diesen Grundlagen werden die Anfänge des einstigen königlichen Stiftes neu beschrieben und
bewertet.