Anfang des 19. Jahrhunderts verließen immer mehr Münchner Künstler ihre städtischen Ateliers
und zogen hinaus um mit Skizzenblock oder Leinwand und Palette in die Natur zu gehen.
Alpenvorland und Gebirge wurden zu ihren Sehnsuchtsorten und Reisezielen. Angeregt von
holländischen Landschaftsmalern schufen sie Idealbilder der bayerischen Landschaft und des
Landlebens. Besonders das Gebirge galt den Malern als Inbegriff des Urtümlichen und Reinen. Es
war zunächst weder durch die Eisenbahn noch durch Wanderwege erschlossen. Es bildete für
Künstler aber auch für Kunstkäufer einen Gegenpol zum immer hektischer werdenden Leben im
rasant zur großstädtischen Metropole wachsenden München. Die Rosenheimer Ausstellung
(Städtische Galerie 10.12.2023-12.5.2024) gibt Einblick in das umfangreiche Werk August Seidels
und seiner Weggefährten und Malerfreunde. Mit Leihgaben überwiegend aus Privatsammlungen und
Kunstwerken aus eigenem Bestand werden Gemälde u.a. von Carl Rottmann Christian Morgenstern
Carl Spitzweg Eduard Schleich der Ältere Friedrich Voltz Adolf Lier oder den Brüdern
Zimmermann gezeigt. Die atemberaubende Schönheit bayerischer Landschaften wird in diesem
Bildband lebendig. Hervorragende Fotos der künstlerischen Werke entfalten ihre Wirkung in der
Ferne und Zuhause.