"Nix G'wiss woas ma ned" - diese Worte hat bestimmt schon fast jeder Münchner und fast jede
Münchnerin einmal auf den Lippen gehabt. Der Spruch wurde vor 200 Jahren vom berühmten Münchner
"Finessensepperl" geprägt. Geboren als Joseph Huber lebte er im alten München der Zeit um 1800
und betätigte sich als diskreter Bote von Liebesbriefen. Mit seinem berühmten Spruch hat er
bei diesen Botengängen weder Geheimnisse verraten noch Gerüchte bestätigt. Als geschätzter
"Pflastertreter" verdiente er sich nicht nur eine Brotzeit sondern auch ein Trinkgeld das er
fleißig sparte. Dieser gut gefüllte Sparstrumpf wurde dem körperlich kleinen Mann später zum
Verhängnis. Der "Finessensepperl" ist nicht nur mit seinem wohlbekannten Ausspruch bis heute
gegenwärtig als einer der vier "Kragenköpfe" am Karlstor ist er weiterhin im Münchner
Stadtbild präsent. Prof. Andreas Nerlich widmet sich in diesem Buch erneut einer originellen
Persönlichkeit: einer außergewöhnlichen Erscheinung die sich jenseits der offiziellen
Berufswege verdingte deren Lebensweg und Tod die Neugier wecken und Fragen aufwerfen. Diese
beleuchtet Nerlich in einem spannenden gut recherchierten Text. Bei der medizinischen
Untersuchung der Überreste des Joseph Huber macht der Pathologe und Mumienforscher
überraschende Entdeckungen und kommt einer bis heute unentdeckten Gewalttat auf die Spur.