Das Licht gehört von alters her zum Symbolschatz der Kirche. Osterfeuer Osterkerze das
aufgehende Sonnenlicht amOstermorgen - symbolisches Echo auf die nie ganz einzuholende
Botschaft von der Überwindung des Todes durch Jesus Christus. Licht kann man nicht einpacken.
Osterglaube ist nie selbstverständlich sondern bleibt trotzige Hoffnung. Licht ist
Schöpfungskraft in der Natur. Tages- und Sonnenlicht wirkt auf unseren Körper und unsere Seele.
Nur durch Licht erzeugt unsere Haut das wichtige Vitamin D. Nach der Wintersonnenwende warten
wir sehnsüchtig auf die länger werdenden Tage im Frühjahr. Auch die Kunst hat natürlich immer
das Licht zum Thema gehabt. Ohne Licht keine erkennbare Darstellung ohne Licht keine Farbe.
Und so zieht sich das Licht als Thema durch die Kunstgeschichte: als glänzend goldener
Bildhintergrund in der Gotik als dramatisches Chiaroscuro (Hell-Dunkel-Malerei) bei Caravaggio
und seinen Nachfolgern als flirrender und belebender Lichteindruck bei den Impressionisten
als reines und reinigendes Licht bei der Gruppe ZERO in der Nachkriegszeit bis hin zur
Videokunst eines Nam June Paik. Drei sehr unterschiedliche Bilder die alle mit dem Licht zu
tun haben möchte ich Ihnen mit meinen Bildbetrachtungen vorstellen und mit Ihnen bedenken.
Licht als Lebenselement - dass sich theologische Assoziationen bei mir einstellen erlaube ich
mir als Betrachter der nach der Rezeptionsästhetik ja über die Bedeutung eines Bildes
mitentscheidet. Das muss der Künstler nicht im Blick gehabt haben - und Sie als Leser müssen
das auch nicht. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den Bildern und ein helles Gemüt zum
Osterfest! © Stephan Dedring