Die Äbtissin Maria von Agreda wurde 1602 in Agreda Kastilien (Spanien) geboren und ist die
Erfüllung der Prophezeiung die die große Teresa von Avila 20 Jahre zuvor machte: Agreda
dieser Gottesgarten wird für die heilige Kirche eine duftende Blume hervorbringen. Als ihre
Eltern und alle Geschwister aufgrund eines direkten Eingreifens Gottes 1618 beschlossen in
Klöster einzutreten begann auch Marias Klosterleben das außerordentlich reich an Gnaden aber
auch Prüfungen sein sollte. Schwester Maria von Jesus führte ein Leben der Buße und des Gebets
erlebte nach der Kommunion häufig Ekstasen und wurde mit erst 25 Jahren zur Äbtissin gewählt.
Bei der Einführung als Äbtissin legte sie die Klosterregel und das Siegel zu Füßen der
Marienstatue nieder demütig verrichtete sie die geringsten Arbeiten war allen Mitschwestern
ein Vorbild und eine Mutter. 1637 begann sie mit Einwilligung ihres Beichtvaters die
Niederschrift der Geheimnisse der Gottesmutter die Gott ihr in Ekstasen offenbarte durch die
er sie tiefste mystische Geheimnisse erkennen ließ. Ihr Werk 'Das Leben der jungfräulichen
Gottesmutter Maria' umfaßt 8 Bücher in 4 Bänden (zu je ca. 500 Seiten) zusammengefaßt wobei
Maria ein Buch in nur 20 Tagen fertig geschrieben hatte! Später wurde das kostbare Werk
zerstört so daß sie es mit Gottes Hilfe ein zweites Mal in noch größerer Vollkommenheit
niederschrieb zum Staunen der Theologen. Als sie 1665 starb wurde sie bereits als Heilige
verehrt. Ein Seligsprechungsprozeß wurde eingeleitet bei mehrfacher Öffnung des Sarges
zuletzt 1906 blieb ihr Leib stets unverwest und sonderte einen lieblichen Duft ab. Ihre
Schriften sind ein Schatz katholischer Mystik der seinesgleichen sucht. Das Werk beschreibt
die Zeit vor der Geburt Mariens und endet in der Zeit der frühen Kirche mit dem Tod und der
Himmelfahrt Mariens. Neben den Visionen über das Leben Mariens sind häufig Lehren der
Himmelskönigin eingeflochten in denen die Gottesmutter zur Seele des Lesers spricht. Im
Folgenden stellen wir einen weihnachtlichen Ausschnitt aus dem zweiten Band des Werkes vor: Die
Heilige Nacht Maria schickte sich an die Höhle die ein Königsthron und heiliger Gnadenort
sein sollte mit eigenen Händen zu reinigen. Wegen ihrer erhabenen Würde bat Josef dringend
ihm die Arbeit zu überlassen doch ließ es sich die Demütigste unter den Geschöpfen nicht
nehmen die Arbeit mit ihm zu teilen. Dann zündete Josef ein Feuer an wozu er das
Erforderliche mitgebracht hatte. Da es sehr kalt war wärmten sich Maria und Josef ein wenig.
Dann genossen sie von dem Wenigen das sie an Speise mit sich gebracht hatten. Nach dem
Dankgebet erkannte Maria daß ihre Stunde nahe sei. Sie bat Josef sich zurückzuziehen und
etwas auzuruhen denn es war schon spät in der Nacht. Er gehorchte seiner Braut bat sie aber
dasselbe zu tun. Während Maria auf einer von Josef bereiteten Lagerstätte Ruhe suchte zog sich
Josef in eine Ecke nahe dem Eingang zurück. Bald überkam ihn der Schlaf in welchem er
traumhaft das kommende heilige Geschehen schaute. Zu gleicher Zeit rief eine Stimme Maria in
eine Ekstase. Sie empfand die Wirkungen der Allmacht Gottes. In dieser Vision die über eine
Stunde dauerte erhielt sie eine tiefe Schau in die Geheimnisse der Gottheit und Menschheit
ihres göttlichen Sohnes sowie in den Lichtquell Seines heiligsten Herzens. Sie war dem Leibe
nach so vergeistigt so schön daß sie keinem irdischen Geschöpfe mehr glich. Ihre Züge waren
ernst und voll wunderbarer Majestät ihr Herz ganz in Liebesglut entzündet ihr ganzes Wesen in
Gott gekehrt. Am Schlusse dieser Vision schenkte Maria der Welt den Erlöser den Eingeborenen
des Vaters und ihren eingeborenen Sohn. Es war um Mitternacht. Er ging aus ihr hervor wie die
Strahlen der Sonne die ein Kelchglas durchdringen ohne es zu zerbrechen. Bei der Empfängnis
und Geburt des menschgewordenen Wortes leistete die Natur alles was wesentlich und notwendig
war daß man von Christus wahrhaft sagen könne Er sei empfangen und aus der Substanz Seiner
jungfräulichen Mutter als Sohn erzeugt und geboren worden. Das göttliche Kind kam in
glorreicher Verklärung auf die Welt so daß im Augenblicke der Geburt die Glorie der Seele auf
den Leib des Kindes überströmte und ihm die Gaben der Verklärung mitteilte wie dies später auf
dem Berg Tabor geschah. Auch wollte die göttliche Weisheit daß Maria ihr göttliches Kind beim
ersten Anblick in Verklärung schaue auf dem Wege der Erfahrung neue Erkenntnisgnaden über die
Erhabenheit ihres Sohnes erhalte und für die Treue und Tugend belohnt werde mit der sie dem
heiligsten Sohne zuliebe ihre keuschen Augen für alles Irdische geschlossen hatte. Der
Evangelist Lukas berichtet Maria habe ihr Kind in Windeln gewickelt und in eine Krippe
gelegt.Wer es in ihre Arme legte sagt er nicht weil es nicht zu seinem Plan gehörte. Die
Himmelsfürsten Michael und Gabriel waren in menschlicher Gestalt zugegen. Mit unaussprechlicher
Ehrfurcht nahmen sie das Kind in ihre