Der Schweizer Künstler Hans Jörg Glattfelder gehört zu den Hauptvertretern der konkreten Kunst
und hat diese entscheidend weiterentwickelt. Der ausstellungsbegleitende Katalog gibt Einblicke
in sein uvre von den Sechzigerjahren bis heute und stellt zahlreiche Gemälde und Reliefs sowie
Collagen und Zeichnungen aus verschiedenen Schaffensphasen vor. In seiner langen
Künstlerlaufbahn hat Hans Jörg Glattfelder zu besonderen Spielarten der
geometrisch-konstruktiven Kunst gefunden. Ausgehend von mathematisch-analytischen
Bildkompositionen begann er in den späten Sechzigerjahren mehrdimensionale Raumvorstellungen
in seine Werke einzubeziehen. Inspiriert von Wahrnehmungsphänomenen und wissenschaftlichen
Erkenntnissen über den Raum gelangte er zu Bildern mit ungewöhnlicher trapez- oder
drachenartiger Form. In diesen Kompositionen bricht er mit den strengen rechtwinkligen
Strukturen der herkömmlichen konkreten Kunst und thematisiert stattdessen die Raumkrümmung.
Während sich bei einigenBildern unmittelbar eine starke räumliche Wirkung einstellt glaubt man
in anderen erst nach langer intensiver Betrachtung einen hyperbolisch gekrümmten Raum zu sehen.