Der Begriff der Biopolitik ist in aller Munde. Das Spektrum seiner Verwendungsweisen reicht von
der Asyl-Politik über die AIDS-Prävention bis hin zur Bekämpfung des Bevölkerungswachstums. Er
bezeichnet die Unterstützung landwirtschaftlicher Produkte ebenso wie die Förderung
medizinischer Forschung strafrechtliche Bestimmungen zur Abtreibung und Patientenverfügungen
zum Lebensende. Von "Biopolitik" reden Vertreter der Neuen Rechten ebenso wie linke
Globalisierungsgegner Kritiker des biotechnologischen Fortschritts aber auch dessen
Befürworter. Dieser Band bringt Klarheit in das begriffliche Wirrwarr. Er liefert einen
Überblick über die Geschichte des Begriffs und erläutert seine Bedeutung in aktuellen
politischen Auseinandersetzungen und gesellschaftstheoretischen Debatten. Eine zentrale Rolle
spielen dabei die Arbeiten des französischen Philosophen Michel Foucault und die an seinen
Begriff der Biopolitik anschließenden Theorien von Giorgio Agamben auf der einen und Michael
Hardt und Antonio Negri auf der anderen Seite.