In der Gesundheitsforschung wächst der Bedarf an Studien die Beanspruchungen und
Belastungsfolgen interaktionsorientierter Arbeit sichtbar werden lassen. Burnout ist hier in
den letzten Jahren zu einer Art Schlüsselkategorie geworden. Der Autor untersucht in einer
längsschnittlichen Studie die kausale Bedeutung potentieller Faktoren der Burnoutentwicklung
die sich aus arbeits- und organisationsbezogenen Stressoren einerseits und aus
klientenspezifischen Stressoren andererseits ergeben. Berücksichtigt werden dabei zugleich die
Einflüsse defensiven Copingverhaltens und verschiedener Formen empathischer Reaktionen.
Ausgehend von einem theoretischen Überblick zum aktuellen Forschungsstand werden wichtige
Wirkfaktoren des Burnoutprozesses identifiziert und mittels linearer Strukturgleichungsmodelle
analysiert. Daran schließt sich eine Neubewertung des Burnoutkonstrukts an. Abschließend werden
Erfordernisse und Perspektiven zukünftiger Burnoutforschung für Theorie und Praxis diskutiert.