Nach Kräuterrezepten angefertigte Rauschdrogen deren toxische Inhaltsstoffe halluzinogene und
visionäre Bewußtseinszustände erzeugen und den Kontakt zu Welten außerhalb der alltäglichen
Wirklichkeit herstellen wurden zu allen Zeiten von Zauberpriestern Medizinmännern und Hexen
bei ihren kultischen Ritualen und Praktiken verwendet. Kräuterrezepte lieferten den Stoff für
Liebesmittel und Vergessenstränke Für Träume vom Fliegen und von orgiastischen Festen das
Schauen von Göttern und Teufeln sowie den Kontakt zur Welt der Verstorbenen uns die befreiten
den Geist von den Fesseln des Körpers. Dies waren die psychedelischen Erlebnisse der
Käuterhexen vergangener Zeit. und heutzutage!?! Anhand der wenigen alten Quellen und auf dem
Boden des historischen Hexenbildes sucht der Autor die Wirkkräfte und Inhaltsstoffe dieser
pflanzlichen Phantastika. Der Rest des Buches - immerhin fast die Häfte - beschäftigt sich mit
den in den Salben enthaltenen halluzinogenen und narkotischen Pflanzen. Erst werden die
klassischen Nachtschattengewächse Tollkirsche Bilsenkraut und Allraun und (.Stechapfel)
vorgestellt dann die zumeist giftigeren anderen Hexenkräuter wie Eisenhut Schierling und
Taumellolch. Jede Pflanze wird genau beschrieben und über Herkunft Geschichte Brauchtum
Überlieferung Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen wird genau Auskunft gegeben.Ich bin über den
Informationsgehalt dieses Buches angenehm überrascht und es steht schon an einem angemessenen
Platz in meinem Bücherschrank.Kräuterweiblein im Drogenrausch statt dabei spielten
bewußtseinsverändernde Extrakte der giftigen Nachtschattengewächse Bilsenkraut und Tollkirsche
später auch des Stechapfels und wohl auch der Alraune (Mandragora) eine entscheidende Rolle.
Hinzu kamen Bestandteile der als giftiger einzuschätzenden Pflanzen Eisenhut Schierling und
Taumellolch. Durch die Aufnahme solcher narkotisch und halluzinogen wirkenden Stoffe in
Salbenform über die Haut (Schleimhaut) gelang möglicherweise eine feinere Dosierung und
behutsamere Verteilung im Körper dadurch wurden jedoch Vergiftungen auch mit tödlichem
Ausgang grundsätzlich nicht ausgeschlossen der genannte Eisenhut etwa ist derart giftig daß
es schon bei bloßer Berührung der Pflanze mit der ungeschützten Haut zu Schädigungen kommen
kann. Die uns zumeist von den Universalgelehrten und Dämonologen jener Zeit überlieferten
Rezepturen geben in der Regel keine Mengenverhältnisse an - ein Umstand der einer exakten
Nachprüfung im Wege steht es kommt hinzu daß spätere Selbstversuche experimentierfreudiger
Wissenschaftler welche die überlieferten Mixturen nachfertigten und ausprobierten nicht in
allen Fällen problemlos ausgegangen sind. All das mag denjenigen die dieses Buch in Händen
halten Anlaß genug sein das Risiko eigener 'Trips' ins Land des Unbekannten richtig
einzuschätzen und nicht Geister zu rufen die man - wie bei Goethes Zauberlehrling zu ergründen
und stellt ihre Bedeutung auch im Rahmen der modernen Arzneimittelkunde heraus. Beschreibungen
von einschlägigen Selbstversuchen heutiger Wissenschaftler auf der Grundlage der überlieferten
Rezepte stellen den Bezug zur Realität her. Dr Weustenfeld ist Autor verschiedener
Pflanzenbücher über Heilkraft Kult und Mythos vom Bäumen Sträuchern und Kräutern.