Welcher Kalligraph oder Sammler von antiken Briefen und anderen Schriftstücken aus vergangenen
Jahrhunderten liebt nicht die schönen scharfen Federzüge die man mit den damals gebräuchlichen
Schreibtinten erzeugte. Das nie verblassende Tiefschwarz der Eisengallus-Tinten oder die
leuchtenden Farben der mittelalterlichen Inkunabeln haben zweifellos in Qualität und Optik den
so genannten "modernen Tinten" noch viel voraus. Wenn man aber aus historischem oder
künstlerischem Interesse einzelne Kalligraphien oder gar ganze Bücher herstellen möchte stößt
man bei der Beschaffung von historischen Tinten schnell auf gewisse Hindernisse: Es mangelt an
Bezugsquellen und die wenigen erhältlichen Tinten sind zudem meist relativ teuer. Bereitet man
seine Tinten hingegen selbst zu hat man stets die gewünschten Farben in beliebiger Menge zur
Verfügung - und das zum günstigen Materialpreis. Außerdem ist der Spaß beim Experimentieren
sowie die Freude über eine besonders gelungene Tinte unbezahlbar! Das vorliegende Büchlein ist
deshalb kein trockenes Werk über antike Schreibstoffe sondern es richtet sich an diejenigen
die sich ausschließlich und ohne viel Drumherum dafür interessieren wie man Tinte selbst
herstellen kann. Außerdem werden die Tinten durch einige Beispiele zur Herstellung von
Siegellack ergänzt und weitere für diese Arbeit nützliche Rezepturen aufgeführt.