'Mit 'Die sexuellen Neurosen unserer Eltern' stürmt Lukas Bärfuss die deutschen Bühnen'
schrieb 'Die Welt' und das Schweizer Radio feierte das Stück als 'Sternstunde des Theaters'.
In der Tat: Bis heute gibt es zehn Inszenierungen in Deutschland der Schweiz und Österreich
sowie Übersetzungen in 12 europäische Sprachen für Bühnen von Island bis Griechenland. Der
Autor der seit 1998 Theaterstücke schreibt und mit der freien Gruppe '400asa' die sich in der
Tradition der dänischen Dogma-Filmemacher sieht für Furore sorgte nahm das gelassen und
bekannte ihn interessiere das Theater gerade 'als eine besonders unvollkommene Kunst. Alles
knirscht. Ich selber knirsche die Schauspieler knirschen sogar die alten Sessel.' In gewissem
Sinne ist in 'Die sexuellen Neurosen.' die geistig zurückgebliebene Dora solch ein Sand im
Getriebe der guten der liberalen Gesellschaft - nicht solange sie die Rolle der nur
Bemitleidenswerten ausfüllt aber sofort wenn sie eigene Ansprüche stellt und nicht länger als
Projektionsfläche allen Toleranzgeschwafels dient. Hinter dem Gerede zu den wirklichen Dingen
zu kommen und nicht zuletzt aus der schelmischen Infragestellung von Autoritäten komische
Wirkungen zu schlagen das interessierte den jungen Schweizer Autor auch schon in seinem 2001
uraufgeführten Stück 'Meienbergs Tod'.Komplettiert wird der Band durch Bärfuss' neuestes Stück
'Der Bus' über eine äußerst merkwürdige Pilgerreise nach Tschenstochau. Es wird Anfang 2005
seine Uraufführung am Thalia Theater Hamburg erleben unmittelbar darauf die Schweizer
Erstaufführung am Stadttheater Bern bevor es - ebenfalls noch im Frühjahr - am Kölner
Schauspiel inszeniert werden wird.