Zwei Jahre lang von Juni 1990 bis zum August 1992 schrieb Etel Adnan die libanesische
Künstlerin und Weltbürgerin dem im Pariser Exil lebenden Journalisten und Herausgeber Fawwaz.
Er hatte sie um einen Essay über Feminismus gebeten stattdessen schrieb sie ihm Briefe: aus
Barcelona von der griechischen Insel Skopelos aus Murcia Amsterdam Berlin Rom und Beirut.
Sie schrieb ihm über das Leben der Frauen in Europa in den europäischen Städten und stellte
dem das Leben der Frauen in der arabischen Welt gegenüber. Sie schrieb wie sie reiste:
umherschweifend spazierend beobachtend und frei denkend. Ihre Beobachtungen sind genau und
zärtlich mit einer besonderen Gabe das Typische im Detail zu entdecken. Das Zentrum ihrer
Briefe ist das Mittelmeer und ihr zentraler Bezugspunkt ist Beirut. Immer wieder vergleicht
sie die »arabische« und die »westliche« Kultur versucht den Strudel des arabischen Orients
aus dem sie selbst stammt zu fassen zu bekommen der durch die jüngsten Kriege zerstört wurde.
Die neun Briefe setzen mosaikartig ein Bild des Mittelmeerraums zusammen wie es nur von einer
Frau mit Etel Adnans Sensibilität gezeichnet werden kann. Eine anregende Reiselektüre von
unterwegs für unterwegs. »Etel Adnan ist eine der großen Poetinnen unserer Zeit und eine
wunderbare visuelle Künstlerin. Sie bildet die Brücke zwischen Poesie und Malerei.« Hans Ulrich
Obrist »Etel Adnans Neugier ist grenzenlos und ihre Lust auf das Leben ansteckend und immer
wieder überraschend.« Corinna Harfouch