Guppys in deutschen Fließgewässern? Kaum zu glauben! Gewiss wir haben uns in Mitteleuropa an
Waschbären und Halsbandsittiche an Rotwangenschmuckschildkröten und Regenbogenforellen an
Kaninchen Fasane und Damhirsche gewöhnt aber dass Fische aus den Tropen in unseren
Breitengraden Bäche und Flüsse besiedeln sollen das können sich viele Menschen nicht
vorstellen. Das Buch zeigt auf wie sich südamerikanische Guppys mittelamerikanische
Zebrabuntbarsche malaysische Turmdeckelschnecken und andere exotische Tier-und
Wasserpflanzenarten in verschiedenen Fließgewässern Deutschlands und anderen europäischen
Ländern ansiedeln und etablieren konnten. Die Autoren gehen bei ihren Untersuchungen und
Recherchen nicht nur den Fragen nach dem Ursprung der Exoten auf den Grund sondern sie
erklären auch wie sich die Arten anpassen konnten und welche Wechselwirkungen mit
einheimischen Arten erfolgen. Das Buch ist eine Bestandsaufnahme wie ausgesetzte
Aquarienbewohner in den neuen ihnen unbekannten Lebensräumen überleben wie sie sich in das
Biotop einfügen und schließlich welche Auswirkungen ihre Anwesenheit auf einheimische Arten
hat. Das sind spannende Fragen: Erweitern die Exoten das Nahrungsangebot der heimischen Arten?
Verdrängen die Neozoen die allochthonen Arten? Wie wirken sich die Mechanismen der natürlichen
Selektion aus? Wie überleben die Exoten unsere kalten mitteleuropäischen Winter mit den kurzen
Tagen? Kommt es zu einem Transfer von Parasiten? Welche Rolle könnte künftig ein stärkerer
Klimawandel spielen? Dieses Werk gibt viele Antworten auf die Fragen nach den Ursachen den
Auswirkungen und den Perspektiven durch die Anwesenheit der Neuankömmlinge in unseren
Fließgewässern. Es wirft aber auch Fragen auf deren Beantwortung für Biologen und
naturwissenschaftliche interessierte Menschen sehr wichtig sein werden. Und so wendet sich
diese Buch an einen größeren Leserkreis. Es ist wahrlich nicht nur für Biologen Naturschützer
und Aquarianer geschrieben sondern auch für die Verantwortlichen bei den Wasserverbänden und
den Naturschutzbehörden sowie für Lehrende an den Schulen und Universitäten.