Das Buch ist eine Reise in Zwischenreiche. Es erkundet Zoologische Gärten in denen Menschen
aus Kolonialgebieten bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts zusammen mit exotischen Tieren
ausgestellt wurden. Doch die Faszination und die Zurschaustellung des Fremden Anderen die
in den Völkerschauen exotisch verklärend inszeniert wird ist nur die eine Seite. In den
deutschen Kolonien erfährt das Fremde in seiner konkreten körperlichen Realität durch Tötung
Ausbeutung Kolonisierung und kulturelle Assimilation eine Behandlung die auf sein
Verschwinden abzielt. Insbesondere wurden Mediziner in dem kolonialen rechtsfreien Raum aktiv
indem sie großangelegte medizinische Versuche an der Bevölkerung durchführten.Viele dieser
ehemaligen aufstrebenden Tropenärzte fanden später im Nationalsozialismus ein Umfeld in dem
sie ihre Menschenversuche nun in den deutschen Konzentrationslagern fortführen konnten. Nach
1989 in einem negativ aufgeladenen kulturellen und politischen Klima in dem wieder vermehrt
Nationalismus und Fremdenhass verbreitet sind betrat Gunter von Hagens mit seinen Körperwelten
plötzlich die Bühne. Mit seinen toten Körpern die er gleich Frankenstein erschafft und
jeglicher Würde beraubt feiert er beim staunenden Publikum große Erfolge.Peer Zickgraf geht in
seinem Buch den Mechanismen nach die diesen Umgang mit dem Körper auslösen.