Auf dem Land fand in den letzten 60 Jahren ein grundlegender Strukturwandel statt. Nicht nur
die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich erheblich reduziert so dass kaum noch von
bäuerlichen Strukturen die Rede sein kann. Auch verlieren die ländlichen Regionen an Menschen
während in Großstädten und Ballungsräumen ein stetes Anwachsen der Bevölkerung zu verzeichnen
ist. Die Auseinandersetzung der Empirischen Kulturwissenschaft mit den Gegenstandsbereichen der
Ländlichen Räume und der Ländlichen Kultur hat in den letzten Jahren wieder einen Aufschwung
erfahren gehören diese Themenfelder doch mit zum klassischen Kanon kulturanthropologischer
Forschungsarbeit.Die Beiträge in diesem Band widmen sich den Fragen wie sich das ländliche
Leben in den letzten Jahrzehnten verändert hat an welchen Phänomenen sich dies beschreiben
lässt welche Folgen damit für die Orte und die Menschen verbunden sind und wie diese damit
umgehen. Übergeordnete Entwicklungen werden dabei ebenso angesprochen wie lokale Beispiele
Einblicke in die Praxis geben. Und dabei zeigt sich wie erfindungsreich Dorfgemeinschaften
ihre Orte lebenswert machen und wie integrativ die ländlichen Gemeinden wirken können.