Der 'Ort wohin keine Sonn' mehr scheint' (Tucholsky) erfreut sich von der Antike bis in die
Gegenwartsliteratur einer anhaltenden Faszination - und das nicht nur in trivialen und obszönen
Texten. Die Helden der Weltliteratur gehen erstaunlich zahlreich der Verrichtung ihrer
Geschäfte nach mal explizit mal diskret. Höchste Zeit also mit dieser Sammlung erstmals
einen buchstäblichen Blick auf die 'Schüsselszenen der Weltliteratur' zu werfen. 'Das stille
Örtchen' entpuppt sich dabei als idealer Ort für Inspiration und Kontemplation. Als ein Ab-Ort
an dem exkrementelle Komik herrscht und sich die Rück- bzw. Hinterseite einer Gesellschaft
unverdeckt offenbart - ohne Zwang der Konvention und Tabu. Wo immer in der Literatur sich
erleichtert oder erzählerisch auf die dunkle Materie eingegangen wird schwingt auch ein Stück
Sozialkritik mit. Magnus Wieland verfolgt die stoffwechselhafte Geschichte der Literatur und
ordnet sie in seinem Nachwort sittenhistorisch ein. Mit Texten von Aristophanes François
Rabelais Johann Wolfgang Goethe James Joyce Marcel Proust Heimito von Doderer Samuel
Beckett Philip Roth Milan Kundera Erica Jong Charlotte Roche und vielen anderen.