In einem sturmgebeutelten Militärflugzeug reist Seweryna Szmaglewska aus den Trümmern Warschaus
nach Nürnberg wo die Überlebende des Frauenlagers AuschwitzBirkenau am 27. Februar 1946 vor
dem Internationalen Militärgerichtshof gegen die nationalsozialistischen Kriegsverbrecher
aussagen wird. Sie ist eine von nur zwei Augenzeugen aus Polen die vor dem Tribunal über das
Erlittene sprechen dürfen. Im kriegszerstörten vorfrühlingshaften Nürnberg fragt sich die
junge Frau besorgt wie sie den Albtraum der KZ-Realität in Worte fassen und der enormen
Verantwortung gegenüber ihrem zerstörten Heimatland gerecht werden soll. Untergebracht im Grand
Hotel wo sich die amerikanischen Offiziere - und mit ihnen die Zeugen Verteidiger und
Korrespondenten aus aller Welt - abends amüsieren wird sie von dunklen Erinnerungen verfolgt:
Sie misstraut der deutschen Bevölkerung staunt angesichts der Ungerührtheit der Angeklagten
und bei Görings theatralischem Auftritt vor dem Gericht schaudert ihr. Wird es für ihre
Generation Gerechtigkeit und eine Zukunft geben? In »Die Unschuldigen in Nürnberg« halb
Erlebnisbericht halb Roman schildert die später zu literarischem Ruhm gelangte
Schriftstellerin Seweryna Szmaglewska aus erster Hand eindringlich präzise und in bisher
ungekanntem Detail einen der wichtigsten Prozesse der Nachkriegszeit.