Die Gebäude von Paris sind geschichtsträchtig jedes auf seine Art. Die Autorin und
Filmemacherin Ruth Zylberman macht aus dem Mietshaus in der Rue Saint-Maur 209 im 10.
Arrondissement eine wahre Zeitmaschine und zeichnet das vergangene und gegenwärtige Leben
seiner Bewohner nach. Seit den 1850er Jahren haben dort Generationen von Familien Handwerkern
und Arbeitern Künstlern und Einwanderern aus Ost- und Südeuropa sowie aus Nordafrika gelebt.
Hier entstanden Freundschaften und Lieben doch zugleich wurden auch tragische Schicksale
besiegelt: Zur Zeit der deutschen Besatzung wurden hier besonders viele jüdische Kinder
deportiert deren Geschichten die Autorin nachgeht zuweilen bis ans andere Ende der Welt. Ruth
Zylberman reflektiert in Rue Saint-Maur 209 über die Spuren der Vergangenheit die
Verflechtungen von großen geschichtlichen Ereignissen und kleinem Alltag - und auch über sich
selbst das Beobachten und das Erinnern.