Im 19. Jahrhundert wurden alle Instrumente tiefgreifend verändert: Mit einer Vielzahl
technischer Lösungen reagierten Instrumentenbauer auf Forderungen der Musikpraxis wie denen
nach größerem Klangvolumen chromatischer Spielbarkeit oder klanglicher Ausgewogenheit. Auch
das im 17. Jahrhundert erfundene und in der Folgezeit nur in kleinen Schritten
weiterentwickelte Fagott erfuhr ab 1800 einen rasanten Innovationsschub. Es entstanden
zahlreiche neue Modelle die von moderaten Erweiterungen der Mechanik bei kaum veränderter
Bohrung bis hin zu radikalen Neukonzeptionen nach den akustischen Theorien Theobald Boehms
reichten.Die vorliegende Geschichte des Fagotts dokumentiert die allmähliche Ausformung des
modernen deutschen und französischen Fagotts von der Erfindung bis heute wobei der Schwerpunkt
auf der Zeit vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis um den Zweiten Weltkrieg liegt. Daneben werden
auch heute vergessene Traditionen wie die eines eigenständigen Wiener Modells sowie
gescheiterte Experimente z. B. von Fagotten mit Metallkorpus dargestellt. Das reich
illustrierte Werk runden ausführliche Beschreibungen von 75 repräsentativen Instrumenten von
ca. 1700 bis 1940 aus öffentlichen Sammlungen in Berlin Leipzig München Nürnberg und
Tübingen ab.