Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist in vielen muslimischen Gemeinschaften noch immer
stark tabuisiert. Gläubige insistieren dabei auf der Unvereinbarkeit zwischen einer religiösen
und einer sexuellen und oder geschlechtlichen Identität wie sie ihrer konservativ
ausgerichteten Auslegung des Korans entspricht. Aus dieser Situation ergibt sich ein
vielfacher Bedarf an Unterstützung und seelsorgerischer bzw. rechtlicher Beratung der die
Anlaufstelle Islam & Diversity (AID) seit März 2020 in ihrer Arbeit nachkommt. Für die
queer-muslimische Community will der Sammelband Liebe ist halal eine Grundlage schaffen denn
die liberale Ausrichtung der Ibn Rushd-Goethe Moschee verbindet dabei auf einzigartige Weise
die Möglichkeit aus einer muslimischen Perspektive die notwendige Kritik an bestehenden
Strukturen zu leisten die Queerfeindlichkeit in islamischen Gemeinschaften hervorbringen - und
gleichzeitig für eine queer-muslimische Bewegung eine auch wissenschaftlich fundierte Grundlage
zu leisten.