Die ökologische Krise ist allgegenwärtig längst kämpfen offenbar auch Fluggesellschaften und
Autohersteller (medienwirksam) dagegen an. Das Narrativ: Wir können unseren Planeten retten
ohne dabei Grundlegendes an unserer Lebensweise zu verändern.Diese Versuche - heißen sie nun
«Grüner Kapitalismus» oder «nachhaltiges Wachstum» - sind nachweislich zum Scheitern
verurteilt. Es geht dabei weniger um eine ernstzunehmende Bearbeitung der ökologischen Krise
als vielmehr um die Erschließung kapitalistischer Akkumulationsfelder um die ideologische
Reproduktion bestehender Macht- und Herrschaftsverhältnisse.An Herbert Marcuse anknüpfend
versucht Johannes Greß eine neue Perspektive auf die ideologische Funktion von Konsum im
Kontext einer sich radikalisierenden ökologischen Krise zu entwerfen. Handlungsanleitend ist
dabei Marcuses These wonach Konsum als die Ideologie zur Integration der (oppositionellen)
Massen ins kapitalistische System fungiert. Ergänzt um die ideologietheoretischen Überlegungen
von Ernesto Laclau und Slavoj Zizek soll so ein Verständnis von Konsumideologie als Ergebnis
einer «Politik der jouissance» entwickelt werden - welcher es den emanzipatorischen Entwurf
einer «demokratischen Politik der jouissance» entgegenzustellen gilt.