Obwohl Strafe ein Kern von Herrschaft ist weil sie immer Institutionen bedarf die sie
ausführen und immer bedeutet dass sich ein Individuum über das andere erhebt ist die Kritik
der Strafe und des Gefängnisses als zentrale Strafinstitution moderner Gesellschaften in linken
Kreisen eine Seltenheit. Noch weniger als über Strafe und Gefängnis wird aber über mögliche
Alternativen gesprochen geschweige denn Entsprechendes ausprobiert. Dieses Einführungswerk
soll hier Abhilfe schaffen. Der Sammelband vereint zum ersten Mal Kritik an Strafe und
Gefängnis mit einer Präsentation möglicher Alternativen für ein linkes Publikum. Neben
Vorstellungen von Straftheorien und kritischer Kriminologie stehen Beiträge über
Gefängniskritik Wortmeldungen aus dem Gefängnis und Gedankenspiele zu seiner Abschaffung. Mit
den Konzepten Restorative Justice und Transformative Justice - zu deutsch irgendetwas zwischen
«heilende Gerechtigkeit» und «transformierende Unrechtsbewältigung» - werden handfeste
Alternativen aufgezeigt. Wissenschaftliche essayistische und politisch-aktivistische Beiträge
ergänzen dabei einander.