Es ist ein kühler bewölkter Junitag als Walther Rathenau seit wenigen Monaten Außenminister
der Weimarer Republik in einen offenen Wagen steigt um ins Ministerium zu fahren. Erst seit
Kurzem ist er von der Konferenz in Rapallo zurück wo die Zukunft Deutschlands mit den
Alliierten des Ersten Weltkriegs vertraglich geregelt wurde. Sein eher hilfloser
Schulterschluss mit der Sowjetunion hat ihm nicht nur Kritik sondern auch Morddrohungen
eingebracht: Er der Jude habe Deutschland verraten. Fünf Minuten nachdem er im Wagen Platz
genommen hat ist Rathenau tot - erschossen von Rechtsextremen. Diese letzte Fahrt gestaltet
Stephan Abarbanell in seinem so poetischen wie psychologisch tiefgründigen Roman als eine Reise
Rathenaus zu sich selbst auf der er endlich Antworten findet auf die Fragen die sein ganzes
Leben geprägt haben.