Sie lebten mitten unter unseren Eltern und Großeltern: 4000 ausländische Zivilisten und
Kriegsgefangene im Naziterror zur Zwangsarbeit verschleppt. Jeder vierte Bewohner von
Bockum-Hövel (heute ein Stadtteil von Hamm) gehörte damals zur insgesamt 13 Millionen
zählenden Zwangsarbeiterschaft die Deutschlands Kriegswirtschaft aufrechterhalten sollte. Wie
alle Opfer der Nationalsozialisten waren auch sie lebendige Menschen mit Namen und
individuellen Lebensgeschichten. Jedes der Einzelschicksale die in diesem Buch aufgedeckt
werden weist auf unermessliches Leid hin das ähnlich überall in Deutschland erduldet werden
musste. Viele der Gedemütigten waren in einem blutjungen Alter in dem Gleichaltrige die Schule
besuchen oder einen Beruf erlernen. Die Publikation lässt nicht nur zerbrochene Biographien
aufscheinen. Auch das Verbrechen der Zwangsarbeit selbst tritt in seinen Strukturen und in
seiner verbreiteten Akzeptanz hervor. Bekannt wurde der NDR-Redakteur Peter Hertel (* 1937)
durch seine Enthüllungen über die katholische Geheimorganisation Opus Dei die in sieben
Sprachen erschienen. Nach der Pensionierung brachten seine Erkundungen im Wohnort Ronnenberg
(Region Hannover) und im Geburtsort Hamm-Bockum-Hövel das Schicksal vergessener vertriebener
und ermordeter jüdischer Menschen ins öffentliche Licht zurück. Seit 2019 wurden 29
Stolpersteine für sie verlegt. Nun zeichnet der Investigativ-Journalist und Theologe die
verwehenden Spuren der ausländischen Arbeitssklaven im Bockum-Hövel der NS-Zeit auf.