Das Buch will zum besseren Verständnis der Person und des eng mit derselben verbundenen Werkes
des Komponisten Rachmaninow beitragen. Mittels Äußerungen von Zeitgenossen über ihre
persönlichen Eindrücke anhand von Interviews und Zeitungsberichten wird ein Bild vom Leben des
Pianisten gezeichnet und das soziale und politische Umfeld dargestellt. Die Entwicklung der
Kompositionstätigkeit wird mit zahlreichen Notenbeispielen belegt. Ein beherrschtes kühles
Gesicht unter einer hohen Stirn die in einen kurzen Haarschnitt nahtlos übergeht. Ein voller
sinnlich geschwungener Mund eine gerade Nase. Beherrscht wird das Gesicht von zwei leicht
schräg gestellten Augenpartien. Die Augen selbst wirken melancholisch. Er scheint Kühle
Unnahbarkeit Distanz zu verströmen ... Als Komponist gehört Rachmaninow ohne Zweifel zum Fin
de siècle mit all dessen Doppelbödigkeit: einerseits genialer Instrumentalist und Meister der
Orchesterfarben ein Beherrscher der barocken Polyphonie - andererseits Eklektizist mit starkem
Hang zum Salonsentimentalismus. In vieler Hinsicht ist Rachmaninow mit Gustav Mahler
vergleichbar - und oft konnte er dies als ablehnende Kritik zu seinen Lebzeiten in den
Zeitungen lesen - Europa jedoch wartet immer noch auf seine Wiederentdeckung als
ernstzunehmenden Repräsentanten einer Musikepoche. Ganz anders in den russischen oder
anglo-amerikanischen Ländern. Hier hat sich die Mahlerrenaissance auch auf Rachmaninows Werke
erstreckt werden ernstzunehmende Dissertationen und Werkuraufführungen veranstaltet während
sich in unserem Bewusstsein gerade die 2. Sinfonie oder die Klaviersonaten zu den bekannten
Ohrwürmern gesellen.