Sellars' Klassiker "Der Empirismus und die Philosophie des Geistes" der nun erstmals
vollständig in deutscher Übersetzung vorliegt zählt zu den wichtigsten Schriften der
analytischen Nachkriegsphilosophie. Mit seiner Kritik am sogenannten "Mythos des Gegegebenen"
zielt er auf das Ende einer auf Sinnesdaten basierten Erkenntnistheorie. Sein Vorschlag
Gedanken und Sinneseindrücke als postulierte Entitäten einer Alltagstheorie von Denken und
Wahrnehmung zu behandeln macht seine Schrift zu den Gründungstexten des Konzepts einer
Folk-Psychology oder Alltagspsychologie das gerade in den zurückliegenden Jahren zu einem der
Schwerpunktthemen der Philosophie des Geistes avanciert ist. Schließlich deutet er mit seinem
Vorschlag einer unterschiedlichen ontologischen Fundierung von alltäglichem und
naturwissenschaftlichem Weltbild eine Möglichkeit an wie sich die sinnlichen
Gegenstandsmerkmale ohne sie zu eliminieren innerhalb eines naturwissenschaftlichen
Weltbildes rekonstruieren lassen. Eine vollständige Bibliographie seiner Arbeiten sowie eine
umfassende Auswahlbibliographie von Arbeiten zu Sellars' theoretischer Philosophie beschließen
den Band.