Insgesamt sind für die Reichsstadt Rottweil 287 Verfahren wegen Hexerei Zauberei oder Magie
bekannt. Darunter waren 234 Frauen und 53 Männer. 266 der Angeklagten wurden zum Tode
verurteilt und hingerichtet. Schon das Ausmaß der Verfolgungen in Rottweil ist Grund genug
diesem Phänomen eine Untersuchung zu widmen. Diese Arbeit versucht folgende Fragen zu
beantworten: Wo lagen die Anfänge der Hexenverfolgungen? Worin bestand die Motivation? Wer
waren die treibenden Kräfte und wer die Opfer? Wer begünstigte die Verfolgung Oberschicht oder
Unterschicht respektive wie war das Verhältnis der städtischen bzw. dörflichen sozialen
Schichten untereinander und hatte dies und wenn dann welchen Einfluß auf die Prozesse? Gab es
bestimmte Verhaltensmuster oder Lebensformen die die Anfälligkeit für Besagungen vergrößerten?
Wie verhielt sich die Gesellschaft gegenüber den Bezichtigten? Welchen Einfluß hatte die Kirche
auf das Geschehen wirkte sie antreibend oder eher bremsend? Welche Bedeutung hatten die
äußeren Verhältnisse - Krieg witterungsbedingte Mißernten Hunger Seuchen - auf den Verlauf
der Prozesse? Wann endeten diese und warum?Mit Hilfe eines eingehenden Quellenstudiums und
unter Berücksichtigung neuerer Aspekte und Publikationen der Hexenforschung soll ein Überblick
des bisher weitgehend unbearbeiteten Themas der Hexenprozesse in Rottweil geliefert werden.