Gesa Reiff nähert sich in ihrem Buch der gegenwärtigen Integrationsdebatte über die in
Deutschland lebenden Türken mittels einer sensiblen Einzelfallanalyse an. Unter Einbeziehung
aktueller Identitäts- und Sozialisationstheorien wird die Identitätskonstruktion einer jungen
türkischen Frau der zweiten Generation dargestellt die wenig gemein hat mit der momentan in
Politik und Medien vorherrschenden Tendenz Deutschlands sogenannten ausländischen Mitbürgern
quasi pauschal die Fähigkeit abzusprechen sich angesichts ihrer türkischen Herkunftskultur
erfolgreich in die deutsche Gesellschaft integrieren zu können. Die zentrale Fragestellung
lautet wie sich die Herausforderung in einem fremden Kulturkreis aufzuwachsen und leben zu
müssen mit der Notwendigkeit verträgt mit den Gegebenheiten der Moderne zurechtzukommen. Das
Buch eignet sich auch für Leser ohne Vorkenntnisse und bietet u. a. wegen seiner ausführlichen
Einführung in die türkische Kultur die Möglichkeit sich abseits wertender Zeitungsartikel und
politischer Reden umfassend über ein politisch derzeit hoch brisantes Thema zu informieren.