Im Laufe des mehr als fünfzehnjährigen Transformationsprozesses haben sich die ehemaligen
Ostblockstaaten wirtschaftlich stark auseinanderentwickelt. 2006 betrug der Abstand zwischen
dem ärmsten und dem reichsten Land gemessen am Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt in
Verkaufskraftparitäten mehr als 22.000 US-Dollar. Diese Wachstums- und Wohlstandslücke ist in
entscheidendem Maße auf die Entwicklung des Unternehmenssektors seit Beginn der Transformation
zurückzuführen. Das Hauptziel der Untersuchung von Ileana Petroniu besteht darin einen
Erklärungsansatz für den im Ländervergleich unterschiedlichen Restrukturierungsgrad
entstaatlichter Unternehmen zu formulieren und zu überprüfen. Anders als bisherige Beiträge zu
dieser Thematik geht die Autorin von der Annahme aus dass die Restrukturierung von dem Ausmaß
des Principal-Agent-Konflikts in den entstaatlichen Unternehmen entscheidend beeinflusst wurde
(bzw. wird). Das Fehlen adäquater Anreize und oder Zwänge förderte ein ineffizientes Verhalten
der Manager in Transformationsökonomien und führte zur Entstehung eines sogenannten 'managerial
capitalism'. Die Überprüfung der Forschungshypothese erfolgt auf Basis einer empirischen
Untersuchung die für drei Zeitpunkte (1994 1998 und 2002) durchgeführt wird und sich der
statistischen Methode der Clusteranalyse bedient. Als Vergleichsbasis für die Entwicklungen der
wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in ausgewählten Ostblockstaaten dienen dabei
die Gegebenheiten im EU-Raum.