Das Europäische Emissionshandelssystem stellt eine Zäsur in der europäischen Umwelt- und
Energiepolitik dar. Zum ersten Mal werden Stromunternehmen und Betriebe aus energieintensiven
Industriebranchen zu CO2-Einsparungen verpflichtet. Damit wird das klimaschädliche Gas auch zum
ersten Mal mit einem Marktpreis versehen. Dass bei der Politikformulierung Interessen
kollidieren scheint unvermeidbar zu sein. Die Autorin beleuchtet das Zusammenspiel
europäischer und nationalstaatlicher Policy-Maker sowie der verschiedenen Interessensvertreter:
Welche Rolle hat dabei die Europäische Kommission gespielt und inwieweit induziert die
Einführung dieses 'neuen' Policy-Instrumentes in den Mitgliedsstaaten der EU tatsächlich einen
Policy-Wandel? Die Autorin geht diesen Fragen mittels einer Policy-Netzwerkanalyse des
Prozesses von der Politikformulierung bis zur Genehmigung der ersten Nationalen
Allokationspläne durch die Europäische Kommission nach.