Durch Ignoranz und Korruption bei den Regierungen der Ukraine und der Autonomen Republik Krim
drohte die enorme Aufbauleistung der Krimtataren im Bereich Bildungswesen nach ihrer Rückkehr
aus der Deportation zu verpuffen. Sie ist nun gefährdet durch massive politische Repressionen
seit der Annexion der Krim im Frühjahr 2014 durch die Russländische Föderation. Vorgestellt
werden neben den historischen Wurzeln der nationalen Katastrophe Sürgün (Deportation) 1944 die
Hochschul- Kultur- und Medienlandschaft der krimtatarischen Gesellschaft im 21. Jahrhundert.
Dabei werden auch scheinbar nebensächliche Aspekte wie die krimtatarische Musikszene oder die
Rolle des Internets als nationales Aufbauwerkzeug berücksichtigt. Diese Studie basiert auf
Feldforschungen zwischen 1998 und 2006 sowie Aufenthalten an den beiden großen Universitäten
der Krim in Simferopol. Das Buch legt Zeugnis ab über die enormen Leistungen der am
westlichsten siedelnden turksprachigen Muslime Europas. Es spiegelt den Zustand sowie die
Genese des krimtatarischen Bildungswesens vor der russischen Annexion der Republik Krim wider.