Das Bodetal zwischen Altenbrak und Treseburg schmückt sich seit 1892 mit einem
außergewöhnlichen Ensemble aus drei Gebäuden. Das Besondere an der architektonisch gelungenen
Komposition ist das Mauerwerk welches jeweils aus einem anderen Festgestein der nahen Umgebung
besteht. Verwendet wurde neben Quarzit und Porphyr auch Diabas der die Hauptsubstanz des
abgebildeten Hauses ausmacht. Weil im engen Tal der Bauplatz knapp bemessen war ebneten die
Bauleute das Haldengelände der »Braunschweigischen Zeche« ein. Das im 18. Jahrhundert
betriebene Kupferbergwerk befand sich am gegenüber liegenden Talhang. Es lieferte jedoch nur
bescheidene Mengen des begehrten Erzes dafür aber reichlich taubes Gestein. Dieses
weggeschüttete Fördergut sahen sich später die Maurer genauer an. Sie fanden Gefallen an
denglitzernden Bruchstücken aus weißem Kalzit und verzierten damit die Mörtelfugen. Über andere
im Ort verwendeten Baustoffe wird berichtet dass etliche Steine aus dem Abriss der nahen
mittelalterlichen Burg stammen sollen. Hätten die Märchenerzähler doch nur genauer hingeschaut!
Das frisch behauene Material der Gebäude aus dem 19. Jahrhundert hat mit den bröckligen
Treseburg-Steinen keinerlei Ähnlichkeit. Ohnehin bestand das kleine Bollwerk zum größten Teil
aus Holz. So wie hier verweben sich auch anderenorts Realität und Geschichten. Wo zudem
Siedlungswesen und Erwerbsstruktur mit der naturverträglichen touristischen Erschließung im
Einklang stehen lädt so manches Plätzchen zum beschaulichen Verweilen ein. Selbst die
unscheinbare Bruchsteinmauer mit allerlei Gewächsen in den Ritzen und summendem Insektenhotel
zieht den Blick auf sich. Wo Vielfalt an Farbe und Struktur der Gesteine miteinander
harmonieren wo alte Bausubstanz Zuwendung durch pflegliche Behandlung erfährt dort wird die
Landschaft zum Freund. Also auf zur Exkursion! Als erste warten Schiefer Sand- Kalk- und
Forellenstein.