Gefängnisinsassen sind meist vor während und nach der Haft verschiedensten gesundheitlichen
Risiken ausgesetzt - somatisch und psychosozial. Mit Haftantritt und Haftende wechseln jeweils
die zuständigen Leistungsträger und Versorgungseinrichtungen die Betreuung wird daraufhin oft
verändert unterbrochen oder abgebrochen.Der Strafvollzug hat den Auftrag die Gefährlichkeit
von Tätern zu minimieren und eine Resozialisierung anzubahnen. Eine qualifizierte
Gesundheitsversorgung trägt wesentlich dazu bei. Am Beispiel Substanzabhängigkeit wird dies
bereits auf den ersten Blick deutlich.Ein rein medizinisch ausgerichteter Ansatz verbietet sich
in den meisten Fällen. Ein multiprofessionelles Engagement ist in der Regel indiziert. Die
Gesundheitssorge wird maßgeblich vom Personal bestimmt - seiner Qualifikation seiner
Einstellung und seinem Menschenbild.Ziel dieses Buches ist es alle in diesem Feld arbeitenden
Akteure zu sensibilisieren. Die Handlungsempfehlungen sollen dazu beitragen
Versorgungsschwierigkeiten zu minimieren und generell die gesundheitliche Situation der
Gefangenen zu verbessern - vor während und nach der Haft. Das Buch adressiert Leitungen und
Entscheidungsträger den allgemeinen Vollzugsdienst die sozialen psychologischen und
medizinischen Dienste sowie die Bewährungshilfe.Die Beiträge - aus unterschiedlichen teils
konträren Perspektiven verfasst - regen zu kritisch-konstruktiven Reflexionen an und dienen
gleichzeitig der alltagspraktischen Handlungskompetenz. Sie informieren ausführlich über den
Lebensraum Haft mit dem besonderen Blickwinkel auf die gesundheitlichen Versorgung.