In Sphären des Aufstands untersucht Suely Rolik ausgehend von künstlerischen und politischen
Beispielen vor allem aus Brasilien die Umstände die zu regressiven reaktionären Regierungen
in der ganzen Welt führen. Zu diesen Umständen gehören auf der Makroebene eine Allianz zwischen
Neoliberalismus extremem Konservatismus und autoritärem Populismus auf der Mikroebene eine
Krise des hegemonialen machistischen Subjekts und dessen reaktive und gewaltvolle Antworten.
Denn die zunehmende Selbstermächtigung derer die andere Weisen der Subjektivierung
praktizieren wird nicht als Inspiration sondern als Bedrohung erfahren. Je mehr das
globalisierte Regime des maschinischen Kapitalismus seine Herrschaft festigt desto perfider
verfeinert es die ihm eigene Mikropolitik. Diese spezifisch kapitalistische Mikropolitik
beinhaltet die koloniale Aneignung des Lebens: Der Lebenstrieb wird von der Schöpfung und der
Kooperation getrennt und auf die zerstörerische Praxis der Kapitalakkumulation umgelenkt. Diese
Dynamik die Suely Rolnik als "Prostituierung" konzipiert ist der Motor dessen was Rolnik das
kolonial-kapitalistische Regime des Unbewussten nennt. In Sphären des Aufstands benennt Rolnik
aber auch die Bedingungen die notwendig sind um dieses Regime zu bekämpfen: die
Wiederaneignung des Lebenstriebs der energetischen Grundlage im Herzen aller Lebensformen
einschließlich des menschlichen Lebens.