Agnès Humbert verbrachte ihre Jugend in Paris malte und studierte Kunstgeschichte. Als die
Wehrmacht 1940 in Frankreich einmarschierte war sie bereits verheiratet und Mutter zweier
Kinder was sie nicht daran hinderte sich der ersten Widerstandsgruppe Musée de l'Homme
anzuschließen. Die Gruppe rief in ihrer klandestin hergestellten Zeitung «Résistance» zum
Widerstand gegen die Nazis und das Vichy-Regime auf. 1941 wurden sie jedoch verraten führende
Mitglieder verhaftet gefoltert und hingerichtet. Agnès Humbert entging als Frau diesem
Schicksal und wurde stattdessen nach Deutschland verschleppt wo sie unter widrigsten Umständen
in Krefeld bis zum Kriegsende Zwangsarbeit leisten musste. Ihre 1946 verfassten Memoiren die
in zwölf Sprachen übersetzt wurden liegen nun erstmalig auf Deutsch vor. Darin erzählt sie von
den Anfängen der Résistance von ihren Erfahrungen in den deutschen Fabriken und von den Wochen
nach der Befreiung durch die Alliierten wo sie sich als Verbindungsfrau und Dolmetscherin an
Verhören und Ermittlungen gegen Täter beteiligte.