Jil Herbst hat zwei Kinder: Pamina und Anatol. Sie macht sich große Sorgen um das jüngere Kind
Anatol. Anatol muss noch ein zusätzliches Jahr im Kindergarten bleiben. Nicht daran zu denken
dass er in die Schule geht. Er ist ein kluges fantasievolles Kind aber er kann sich in keine
Gruppe integrieren. Anatol ist ein Systemsprenger. Er bringt seine Familie und die
Erziehungsinstitutionen an ihre Grenzen. Nachdem er aus dem Kindergarten geflogen ist wird bei
ihm ADHS diagnostiziert. Eine Schulpsychologin schaltet sich ein ein Psychiater Anatol
bekommt Medikamente. Verzweifelt suchen die Eltern eine passende Schule für ihr besonderes
Kind. Immer wieder muss seine Mutter Jil ihn abholen weil die Lehrkräfte überfordert sind
keine Schule will ihn behalten. Was soll aus Anatol werden? Jil die von einem freien Leben als
Dichterin und Sängerin träumte droht an der Herausforderung zu zerbrechen aufgefressen zu
werden von der Sorge um ihr geliebtes Kind den Schuld- und Versagensgefühlen als Mutter und
der Enttäuschung über ein Leben in dem sie nicht mehr vorkommt. Anatol abholen ist eine direkt
erzählte aufwühlende und doch tröstende Geschichte über die Reise einer Familie durch das
Labyrinth der Bürokratie unseres Schul- und Gesundheitssystems und dem Unverständnis gegenüber
Kindern die anders sind und anderes brauchen. Die Geschichte handelt von den fehlenden
Kapazitäten und Möglichkeiten im psychischen Gesundheitssystem und von der Psyche einer Mutter
die sich um ihr Kind sorgt und hart für es kämpfen muss.